Hier finden Sie Blog-Beiträge zu aktuellen BRÜCKE-Projekten, Veranstaltungen und Themen. Holen Sie sich Anregungen für Ihre Dialogarbeit!
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Unser Rückblick
Etwa 20 Menschen sitzen um eine Feuerschale auf dem Parkplatz vor der Christuskirche. Es ist ein eiskalter Abend, der Feierabendverkehr schiebt sich durch die Nürnberger Südstadt und doch entsteht hier rund um das Feuer am wärmendem Lichtpunkt eine dichte Erzählatmosphäre: ein „Erzählraum“ bei dem für eine gute Stunde Menschen ihre Geschichten teilen: „Mein Leben in der Südstadt.
Ein besonderes Erlebnis für die Besucherinnen des interreligiösen Frauenfrühstücks am 8.Oktober war es, unter Anleitung von Ikebana-Lehrerin Daniela Borschel die japanische Kunst des Blumensteckens zu erkunden.
Dabei wurde rasch klar, dass es eine wirklich komplexe Aufgabe interkultureller Kommunikation ist, Grundideen des Ikebana zu vermitteln. Daniela Borschel gelang dies dennoch, nicht zuletzt dann als alle Frauen, sich mit "Igeln" und Steckgefäßen ausgestattet an die Auswahl von Blüten und Zweigen für ihr ganz persönliches Arrangement machten.
"Gottsucher*innen" unterwegs...:
Intensiv arbeiten wir gerade gemeinsam in einer christlich-muslimischen Gruppe am Projekt "Gottsucher*innen in der Südstadt": mit dabei Esma und Jusuf Gengec von DITIB-Nürnberg, Prof.in Katrin Winkler von der EvHS-Nürnberg, Pfarrerin Sabine Schneider von der Christuskirche und Pfarrer Hans Hertel von St. Peter Nürnberg... für BRÜCKE-KÖPRÜ Thomas Amberg.
Etwa 200 Stimmen waren dabei, als am Samstag, den 21. September, innerhalb von nur einer Stunde das gemeinesame Lied "One Day" mehrstimmig eingeübt und dann performed wurde. Neben ganz verschiedenen Gruppen und Chören waren auch viele Menschen im Rahmen der Stadt(ver)führungen auf diesen besonderen "KlangSchatz" aufmerksam geworden. Ein besonderes optisches Erleben steuerte der Nürnberger Gehörlosenchor bei. Mit der Percussion an der persischen Rahmentrommel Daf verlieh Atefeh Azad der Band einen besonderen Weltmusik-Klang.
„Nach uns die Sintflut?“ - Allmächd & Inshallah- am 23.Juli 2024 in der Christuskirche-Nbg/Steinbühl
Als Kooperationspartner durften wir als BRÜCKE-KÖPRÜ am 1.Juli 2024 den Fachtag der Hospizakademie Nürnberg mitgestalten. Im Zentrum stand dabei die Auseinandersetzung damit, wie ambulante und stationäre Palliativ- und Hospizarbeit auf die wachsende religiös-weltanschauliche Vielfalt auch unter den „Gästen“ reagiert. Mit Prof.
Eine Woche nach dem islamischen Opferfest sitzen christliche und muslimische Teilnehmede in einer lockeren Dialogrunde im Pfarrgarten von St.Peter beisammen. Im Teilen ganz persönlicher Zugänge, im Lesen des biblischen Textes aus Gen.22 und im Hören auf den Koranvortrag machen wir uns fragend auf die Suche: Wer ist dieser Abraham, auf den die "abrahamitischen Religionen" auch dem Namen nach Bezug nehmen. Was heißt es angesichts der schwiergigen Geschichte von der "Opferung des Sohnes" ihn heute als Glaubensvorbild zu sehen? Es ist kein leichtes Terrain auf das wir uns hier vorwagen.
"Gott hat euch aus den Leibern eurer Mütter hervorgebracht, während ihr nichts wußtet. Und Er hat euch Gehör, Augenlicht und Herzen gegeben, auf daß ihr dankbar sein möget" (Surat an-Nahl, 78)... "Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin, wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele" (Psalm 139,13f.)
"Ich habe heute ganz neuen Blick auf die Stadt Nürnberg bekommen, obwohl ich hier geboren bin". Sätze wie dieser standen am Ende eines abendlichen Stadtspaziergangs, den 10 Männer des Evang. Männerkreises aus dem Nürnberger Vorort Erlenstegen gemeinsam mit Thomas Amberg unternahmen. Der Weg vom Plärrer über die Griechisch-Orthodoxe Kathedrale, quer durch das Viertel, in eine Moschee und bis hin zu einem gemütlichen Ausklang im BRÜCKE-Seminarraum war auch ein Weg durch die Migrationsgeschichte Deutschlands.
Im Rahmen der Berufschulwoche 2024 des RPZ Heilsbronn waren am 5. Juni 2024 25 Berufschullehrer*innen aus ganz Bayern zu einem Studientag in Nürnberg unterwegs. Im Gespräch mit Thomas Amberg und Andrea Arfaoui geht es um Herausforderungen und Chancen für das Miteinander in einer multireligiösen Schulfamilie. Die Exkursion am Nachmittag gibt Gelegenheit, diese Fragen in persönlichen Begegnungen und Eindrücken zu vertiefen.
Seit Anfang Mai war das Projekt auf Tour durch Nürnberg: Nach dem Auftakt bei der Agentur für Arbeit, stand es bis 16.Juni auf dem Karl-Bröger-Platz vor der AWOthek. Zur Lichtenhofer Kerwa zog es dann vor die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche/ Südstadtbad und an den Helmut-Herold-Platz, wo es im Rahmen der "KommVorZone" vor St. Markus zum Einsatz kam. Anfang Juli waren wir selbst, gemeinsam mit der Evang. Familienbildungsstätte FBS in der Leonhardstr. 13 Gastgebende, bevor die Tafeln dann vor Bayern größter Moschee, der DITIB-Moschee in der Kurfürstentstraße aufgestellt wurden.
BEVOR ICH STERBE MÖCHTE ICH…. Wie würdest Du, wie würden Sie diesen Satz zu Ende schreiben? Was zählt wirklich im Leben? Was ist uns wichtig und wie möchten wir die Zeit, die wir haben, ausfüllen? Von Mai bis November in Nürnberg unterwegs... Weitere Details und Infos dazu findet Ihr auf unserer Homepage oben rechts!
In kurzen Videoclips formulieren Schüler*innen und Lehrkräfte das, was für sie im Leben wichtig ist… Familie, Anerkennung, Gesundheit, Freizeit... im Angesicht der Krisenerfahrungen im Frühjahr 2024 klingt manches davon eher nach Wunsch als Wirklichkeit. Die städtische Carl-von-Ossietzky-Mittelschule liegt im Nürnberger Süden am Rand des Stadtteils St. Leonhard. Die sozialen Herausforderungen des Stadtviertels machen auch die Schulsozialarbeit an dieser Mittelschule zu einer besonderen Aufgabe. Seit Jahren arbeiten wir als BRÜCKE-KÖPRÜ immer wieder in Projekten mit dem türkeistämmigen Sozialpädagogen der Schule Cüneyt Uslurak zusammen. Auf seine Anfrage, ein interreligiöses Fastenbrechen zu begleiten, entstand im Frühjahr 2024 dieses Projekt. Es knüpft an Material an, das wir im Rahmen des interreligiösen Jugendprojekts SEGEN! während der Corona-Zeit entwickelt hatten: Im Zentrum stand dabei die Idee, dass die verschiedenen Feste der Religionen in aller ihrer Unterschiedlich einen gemeinsamen Wunsch zum Ausdruck bringen. Folgendes Zitat aus dem Elternbrief der Schule bringt das zum Ausdruck:
„Wir wünschen für ein glückliches Leben und gutes Zusammenleben! Als „Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage“ ist uns das besonders wichtig! Als Schulfamilie laden wir am Donnerstag, 21. März ab 18 Uhr gemeinsam mit dem Elternbeirat die Schüler*innen der Klassen 8 und 9 samt ihren Familien zu einem besonderen Abendessen in die Aula ein. Wir beginnen um 18 Uhr mit gemeinsamem Programm und essen dann ab 18.30 Uhr. Die wichtigsten Feste der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam liegen im Frühling 2024 nahe beieinander: die christliche Fastenzeit und Ostern (14.02.- 31.03. 2024), der islamische Fastenmonat Ramadan (11.03. - 10.04.2024) und das jüdische Pessach-Fest (22.04. - 30.04.2024). In allen Religionen gehört der bewusste Umgang mit Essen und Trinken dazu. Lasst uns an einem Abend in dieser besonderen Zeit alle zusammenkommen und miteinander essen. Dabei ist auch Raum zum Teilen, was Dir und mir wichtig in unseren verschiedenen Religionen ist. Menschen jeder Religion oder auch ohne Religion sind dabei herzlich willkommen. Wir bitten alle: bitte bringt etwas für das Buffet mit, gerne etwas Leckeres aus Eurer ganz besonderen kulturellen Tradition, von A wie Avokado-Dipp bis Z wie Zigara Böreǧi… DANKE!
Als BRÜCKE-Mitarbeiter war ich, Thomas Amberg, dabei im Vorfeld Ansprechpartner vor allem für die inhaltliche Gestaltung und hatte didaktische Impulse für interessierte Lehrkräfte vorbereitet. Etwa 50 Jugendlichen und Eltern folgten schließlich der Einladung zum interreligiösen Fastenbrechen. Seitens BRÜCKE waren wir ich in Begleitung der jungen muslimischen Pädagogin und Theologin Mukaddes Sarɪ vor Ort dabei. Als christlich-muslimisches Team versuchten wir dialogisch auf der Bühne der Aula die Impulse der eingespielten Videoclips aufzunehmen und mit persönlichen Gedanken zu Fastenzeit und Ramadan zu verbinden. Verbindender Zielgedanke im Dialog war dabei das Wort „SEGEN“ als gute Kraft von Gott, auch dann, „wenn nicht alles gut ist im Leben und in unserer Welt“. Als Zeichen dieser Ermutigung erhielten alle eine Postkarte, auf der dieses Wort in vielen verschiedenen Sprachen graphisch ansprechend gedruckt ist. Eine Minute der Stille (die wider Erwarten wirklich still war!) mit der Einladung zum persönlichem Gebet stand am Übergang zu einem bunten „Buffet Surpríse“ aus mitgebrachten Speisen und Gerichten, die Schüler*innen der 9. KIassen am Nachmittag in der Schulküche gekocht hatten. Ein gelungenes Fest. Danke, das wir das begleiten durften!
Besonderen Dank an Monika Schwenk und Joakim Agathagelidis von der Schulleitung, Schul-sozialpädagoge Cüneyt Uslurak, die engagierten Lehrkräfte und den Elternbeirat. Die Postkarte ist gegen eine geringe Gebühr über BRÜCKE-KÖPRÜ in beliebiger Stückzahl bestellbar. Weitere Eindrücke des Abends im angehängten Video!
Nur wenige Schritte braucht es, um aus dem Lärm und Staub einer der Hauptverkehrsachsen der Nürnberger Südstadt herauszutreten und einzutreten in einen Gewürzladen, wie er ebenso in einem der Suqs von Baghdad stehen könnte. Inhaber Atef Diwan empfängt die Gruppe und nimmt sie mit auf eine Erkundung mit allen Sinnen.
Die Welt wird von Krisen geschüttelt. Viele Menschen sind ratlos und fragen sich, wie es weitergehen soll angesichts multipler Krisen und Kriege. Religionen befassen sich bereits seit Jahrhunderten mit Sackgassen und Fehlentwicklungen auf gesellschaftlicher Ebene, zu denen sie mitunter beitragen, aber auch mit Verirrungen auf persönlicher Ebene. Christentum und Islam haben Erfahrungen und Geschichten anzubieten, die von der Möglichkeit des Innehaltens, der Umkehr und des Neuanfangs erzählen. Dinge, Situationen und auch sich selbst zu verändern, ist möglich!
Belmin Mehic, bosnikaischer Imam des Münchner Forum für Islam und Thomas Amberg von BRÜCKE-KÖPRÜ gestalteten die beiden theologischen Impulsreferate des Abends. Gemeinsam mit den Teilnehmenden kam sie in Gespräch über unser menschliches Potential zu Veränderung und über die gemeinsame Verantwortung von Christen und Muslimen im hier und jetzt unserer Zeit.
6 Februar 2024: ALLMÄCHD & INSCHALLAH in der Kirche St. Peter Nürnberg
Der Israel-Palästina-Konflikt lässt uns erkennen, wie komplex und herausfordernd es ist, differenziert wahrzunehmen und angemessen zu handeln. Ob Juden, Christen oder Muslime, Menschen mit familiären Bezügen in den Nahen Osten oder „Bio-Deutsche“, all das beeinflusst unsere Wahrnehmung. Entscheidend ist, wie wir miteinander leben können, in unserer Stadt und unserer Gesellschaft. Wir luden zu unserem Südstadtprojekts ALLMÄCHD & INSCHALLAH am 6. Februar 18.00 Uhr zu kontroversen wie wertschätzenden Diskussionen mit den Politikwissenschaftlern Nabil Hourani und Stephan Schwieren ein.
Mehr erfahren Sie hier im Artikel des Heinrichsblatt vom 25.02.2024
21. November 2023: Friedensstifter werden - Spirituelle Zugänge und praktische Hilfen
Im Rahmen der Friedensdekade 2023 wagten wir es, via Zoom 4 Friedensstifter*innen, aus der Ukraine, Russland und Israel-Palästina ins Gespräch mit den etwa 40 Teilnehmenden vor Ort zu bringen. In Kooperation mit der Nürnberger SinN-Stiftung, Religions for Peace-Nürnberg und der AWO Nürnberg gingen wir der Frage nach: Was gibt Menschen über Grenzen von Religionen und Kulturen hinweg die Kraft, Dynamiken von Hass und Gewalt zu durchbrechen und sich in konkreten Projekten für Versöhnung einzusetzen? Eine sehr persönliche und berührende Begegnung, die klar machte, wie sehr in einer globalisierten Welt alle*s mit Allen*m verbunden ist.
Mehr Informationen finden Sie hier in den Artikel:
21. November 2023: Was zählt wirklich im Leben
„Bevor ich sterbe möchte ich…“: Wie ergänzen Sie für sich diesen Satz? Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Lebensalter sind eingeladen, Erfahrungen und Gedanken dazu zu teilen. Was zählt wirklich im Leben? Was möchten wir wirklich tun, bevor wir sterben? Wie gehen Menschen ganz verschiedener Religionen in unserer Stadt mit Tod und Sterben um? Was sagt das darüber aus, wie wir leben!? Als Gesprächspartner an diesem Abend in St.Peter waren Menschen, Christen und Muslime, die in der Sterbe- und Hospizbegleitung besondere Erfahrung haben, Diakon Stefan Meyer von der Hospizakademie und die islamische Bestatterin Ute Strait-Ouishi.
Weitere Informationen finden Sie hier: