BRÜCKE-Frauenfrühstück goes FreiRaum (von Andrea Arfaoui)

Seit 17 Jahren gibt es das interreligiöse Frauenfrühstück unter dem Dach von Brücke-Köprü. Im Herbst 2024 zieht wir damit um an einen neuen Ort: in den FreiRaum der St.Markus-Kirche am Helmut-Herold-Platz in Nürnberg. Die Aufregung ist groß, wie wird es im neuen Raum sein? Ein paar Sachen aus der Brücke-Köprü sind mitgewandert: Der Samowar für den türkischen Tee und die dazugehörigen kleinen Teegläser und wie immer gibt es das bunte Frühstücksbuffet, zu dem jede Teilnehmerin etwas beisteuert.

17.09.2024: Nach und nach kommen die Teilnehmerinnen, manche von ihnen sind seit Anfang an dabei, manche seit circa 2 Jahren, ein paar kommen zum ersten Mal. Beim Frühstück werden zunächst die Neuigkeiten der vergangenen Wochen bei Kaffee und Tee, Brötchen und Brezel, Aufstrich und Obst ausgetauscht und Erinnerungen rund ums Frühstück miteinander geteilt. Wie jedes Mal gibt es heute auch ein Thema: 20 Fragen um sich selbst besser kennenzulernen. Der Reihe nach liest jede Frau 2 Fragen vor, beantwortet sie selbst und anschließend können auch die anderen Frauen die Frage beantworten. Es entsteht ein schönes Gespräch unter Frauen verschiedener Herkünfte, Altersgruppen, Lebensläufe:

Bei der Frage: „Was macht dich derzeit glücklich?“, antwortet eine Teilnehmerin, dass sie im letzten Jahr in der Familie mehrere plötzliche, schwere Krankheitsfälle erlebte und ihr das klar gemacht habe, dass sich das Leben jederzeit ändern kann. Deshalb finde sie Glück besonders in den Alltagsmomenten mit ihren Kindern.  Auf die Frage was man im Fall eines Hausbrandes mitnehmen würde, entstand eine lebhafte Diskussion: die Fotoalben, das Handy, der Pass waren die gängigsten Antworten. „Als ich vor dem Krieg geflohen bin, habe ich gelernt, dass der Pass mit das Wichtigste ist, sonst ist es so schwer nachzuweisen wer du bist.“, sagt eine der Frauen.

Die Fragen öffneten einen ganz besonderen Raum um nicht nur sich selbst sondern auch die anderen Frauen tiefgründig kennenzulernen. Im Verlauf des Gesprächs stößt noch eine Frau zur Gruppe: Sie wollte immer mal kommen, aber hatte es oft nicht in die Leonhardstraße geschafft.  Aber nun war sie gerade mit der kleinen Tochter auf dem Spielplatz gewesen und schaute mal vorbei: die Tochter war sofort mit der Spielküche des FreiRaums beschäftigt, ihre Mama wärmte sich bei einem türkischen Tee auf.

Das Fazit der Frauen: der neue Raum ist sehr schön und nachdem gemeinsamen Aufräumen freuen sich alle auf den nächsten Termin am 08.10., wenn Daniela Borschel die Frauen in die Welt des „Ikebana“ einlädt, eine japanische Form der Floristik, die auch Meditation sein kann.