Pfarrkapitel „on Tour“:
Der Weg aus den ländlichen Gemeinden am Ostrand der Fränkischen Schweiz ins Nürnberger Stadtzentrum beträgt gerade einmal eine gute halbe Stunde mit der Bahn. Für die 10 Theolog*innen aus dem Dekanat Pegnitz, darunter Dekan Markus Rausch, war es dennoch auch ein „Quantensprung“: die Eindrücke beim gemeinsamen Stadtspaziergang zwischen Hauptbahnhof und Gostenhof führen wie unter dem Brennglas vor Augen, dass interreligiöser Dialog untrennbar verwoben ist in die großen Themen und Herausforderungen einer postmigrantischen Gesellschaft: Fragen von Armut und Reichtum, Flucht und Migration, Wohnen und Arbeiten, gesellschaftlicher Teilhabe oder Marginalisierungserfahrungen. Religiös-weltanschauliche Wirklichkeitsdeutungen können dabei sowohl Resilienz stärken und Zugänge zu wachsender Vielfalt erschließen; sie haben aber auch das negative Potential zu identitärer Abgrenzung und Kulturkämpfen.
Der gemeinsame Nachmittag war begleitet von lebendigen Gesprächen auf dem Weg: Der Austausch auch unter Kolleg*innen ließ deutlich werden, wie diese Themen in wachsenden Maß auch kirchliches Arbeiten in ländlicher Umgebung, in Schulen und kirchlicher Bildungsarbeit beeinflussen. Nach Stationen am „KUBUS der Religionen“, an der Griechisch-Orthodoxen Kirche und der Moschee der Islamischen Gemeinde war dann der Ausklang im Seminarraum von BRÜCKE-KÖPRÜ eine willkommene Erholung an diesem heißen Sommertag.